Der Kampf gegen die Schufa geht in die nächste Runde

Im Januar 2014 konnte man einen interessanten Prozess verfolgen. Eine 55-Jährige Frau aus meiner wohnortlichen Umgebung stellt sich mit aller Kraft der Schufa entgegen. Dieser Kampf für Gerechtigkeit und Transparenz in der bonitären Bewertung von Bürgerinnen und Bürgern ist mit großer Anerkennung zu sehen. Diese Frau hat einen KFZ-Kredit abgelehnt bekommen und wollte nichts weiter als den Grund dafür erfahren, da keinerlei negative Einträge in ihrer Schufa zu finden waren. Schon lange hege auch ich einen Groll gegen die Schufa. Wer Besitzer einer Schufa-Karte ist, kann die ständigen Schufa-Score-Anpassungen mitverfolgen. Den einen Monat steht der Score auf 98% und einige Monate später nur noch auf 96% – und das obwohl sich nichts geändert hat!

Wichtig ist den Datensammlern für die Einstufung der Bürger, wie lange ein Bankkonto existiert. Entscheidend ist auch oft, wie lange der ein Verbraucher schon unter einer Adresse gemeldet ist, wie viele Kreditanfragen er stellt und wie viele Bankkonten oder frühere Anschriften er hatte.

Daten wie das Lebensalter, die Häufigkeit von Krediten oder ihre Laufzeit mit werden ebenso in den Scorewert einberechnet.

Die Frau aus Mittelhessen versucht weiterhin eine Antwort von der Schufa zu erhalten. Man erkennt auch ein übliches Muster, dass ich bei vielen Banken vor Gericht mitbekomme. Man beruft sich auf ein Geschäftsgeheimnis, während man mit dem „Leben“ der Kunden spielt.

Traurig ist nur, dass der Bundesgerichthof schützend vor der Schufa steht. Man darf gespannt sein, was die nächste Instanz, das Bundesverfassungsreicht dazu sagt.

Artikelquellen: Focus